Madeira ist schön!
Am 7.7. legen wir früh um 8 Uhr ab und rauschen mit starker Backstagbrise die 17 sm nach Süden zur Isla Desherta. Eine gigantisch hohe Steilküste erwartet uns. Ganz klein am Fuße eines Geröllhangs befindet sich die Ranger-Station. Und tatsächlich kann man im Schutz einer niedrigen (künstlichen?) Mole eine der 3 Muring-Tonnen aufnehmen. Wir hatten einige Male wie vorgeschrieben gefunkt, jedoch alle Mann sind wech. So machen wir uns eigenständig mit unserem Dinghi auf, um die Rangerstation an Land zu besuchen. Es erwarten uns einige neuere Blockhäuser und Info-Tafeln über die Entstehungsgeschichte, die Flora und Fauna dieser einsamen Inselgruppe. Oben auf dem Plateau soll es einen Hubschrauber-Landeplatz geben – das glauben wir denn einfach mal so, zumal nichts darauf schließen lässt, dass es überhaupt einen Weg darauf gibt. Nachdem am frühen Nachmittag die Sonne auch raus gekommen ist, macht Manfred noch eine kleine Schnorcheltour, kommt aber enttäuscht zurück. Sehr viele Seeigel ab 3 m Wassertiefe und sonst ein paar kleine Fische. Zwei andere Ausflugsboote ( Segelyachten) liegen an den hinter uns befindlichen Moorings. Nachdem auch die Tagesbesucher sich von Manfred haben inspirieren lassen zu einem kleinen Sprung in das recht kalte Wasser, gehen die beiden Schiffe wieder „ankerauf“. Auch wir wollen die Nacht doch nicht hier verbringen, es weht ganz ordentlich und mittlerweile kommt auch einiges an Schwell über die bei HW teilweise unter Wasser liegende Mole. Wir ziehen uns im Gegensatz zu den Tagesgästen auf den anderen 2 Seglern gleich mal Ölzeug an, denn wir ahnen, was uns draußen erwartet, sobald wir auch nur etwas den Windschutz der hohen Küste verlassen haben. Und genauso kommt es auch: gegen Wind der Stärke 6 aus Nordwest motoren wir mit Stützgroß einen großen Bogen zurück zur Marina Quinta da Lorde. Fast 4 Stunden Salzdusche für Schiff und Skipper Manni . Schade auch, wir hatten gerade erst alles richtig schön sauber gemacht an Deck. Zurück in der Marina gibt es dann eine Süßwasserdusche auf dem Steg und natürlich auch für Auriga. Fazit für diesen Tagesausflug: es hat sich nicht wirklich gelohnt (vorsichtig ausgedrückt).
Freitag, den 8.7. nehmen wir einen Bus zu Hauptstadt Funchal. Die Altstadt ist wie zu erwarten voll mit Touristen, obwohl kein Kreuzfahrer im Hafen liegt, und „Anschnackern“, die uns zum Mittagessen in einem der vielen Restaurants überreden wollen. Wir ignorieren diese unangenehmen Zeitgenossen und flüchten in eine Galerie. Danach geht es weiter durch die Fußgängerzone und höher rauf zum wunderschönen Platz mit dem Rathaus und einem ehemaligen Jesuiten-Konvent. Mittagspause mit selbstgeschmierter Stulle unterm Baum schmeckt auch richtig gut. Weiter geht der Stadtbummel, bis Manfred sich magisch von einem kleinen vollgestopften Laden angezogen fühlt, der von Schrauben bis zu Tierfutter alles hat. Ein kleiner, dünner Mann versucht zu verstehen, was Manfred von ihm wünscht: eine 30iger Nuss, damit er irgendwann mal den Motor neu ausrichten kann. Mit viel Lachen, Gesten und Zeichnungen kommen wir der Sache allmählich näher. Sogar den Wunsch nach einer Schieblehre zum Ausmessen des Innendurchmessers können wir erfolgreich vermitteln. Auch 5 Unterlegscheiben mit einem Durchmesser von 20 mm werden gefunden. Toll, so ein Einkauf!
Später um 16.30 Uhr nehmen wir den „Schnell-Bus“ zurück zum Resort. Die Infrastruktur von Madeira profitiert enorm von den neu gebauten Schnellstraßen, die auf vielen hohen Brücken und durch lange Tunnel führt. Benutzt man die alten, gewundenen Straßen und Tunnels, so wie wir es zum Teil am folgenden Tag mit dem Leihwagen machen, kann man sich mit genügend Phantasie vorstellen, wie mühsam der Transport von Baumaterial, Lebensmitteln und sonstigem früher gewesen sein muss.
Abends kommt noch ein Schiff rein, ebenfalls windzerzaust und salzwassergeduscht. Es sind zwei Franzosen, die von den Azoren kommen und eigentlich direkt durch zum Mittelmeer wollten. Da ihr Wassermacher jedoch defekt ist, sind sie hierher abgelaufen und wollen die notwendigen Reparaturen hier machen. Wir laden die beiden spontan auf ein Glas Rotwein ein und erfahren einiges mehr über diese beiden Abenteurer namens Jean Louis und Francois.
Am Samstag, 9.7. bekommen wir unseren Leihwagen um 9 Uhr in das Parkhaus des Resorts geliefert: ein VW-Polo. Badesachen und Tagesverpflegung sind schnell gepackt und dann geht es los in den Norden von Madeira. Tiefe Schluchten, hohe grünbewaldete Berghänge und dazu ein tiefblaues Meer mit einer beeindruckenden Atlantikdünung erwarten uns. Wir wollen uns heute einen Überblick verschaffen, was zumindest den Nordteil der Insel betrifft, weil wir uns schon sehr gut mit dem Gedanken anfreunden, irgendwann per Flieger eine oder zwei Wochen Urlaub hier zu machen. Dann spätestens wollen wir auch die berühmten Wanderungen an den Levadas entlang nachholen. Hierfür fehlt uns momentan die Vorbereitung und Organisation der Transportmittel (oneway) und ich muss aufgrund meiner ausgeprägten Höhenangst passende Wege finden. Denn schon beim Autofahren in den steilen Serpentinen muss ich mich doch das eine oder andere Mal sehr zusammen reißen, obwohl Manfred absolut sicher und vorausschauend fährt. Das ist echt ätzend für uns beide. Aber besser Höhenangst als Seekrankheit was?! Mit einigen Pausen zwischendurch befahren wir die Nordküste ca. bis zur Hälfte und nehmen dann ab Sao Vincente wieder die Schnellstraße zurück (die auch spektakulär hohe Schluchten in langgezogenen Kurven mit bis zu 11 % Gefälle aufweist!) nach Quinta da Lorde. Es gibt einen Zwischenstopp in Machica, wo wir im großen Supermarkt unsere Vorräte an Trinkwasser und Lebensmitteln für die am Montag startende Überfahrt zu den Azoren auffüllen.
Abends haben wir uns mit Jean Louis und Francois verabredet, das Fischerfest in Canica zu besuchen. Mit dem Leihwagen sind wir schnell, aber auch zu früh da. Auf der Bühne direkt am Meer ist noch nichts los. Es ist ziemlich windig und somit frisch, trotzdem laufen die jungen (oder die, die sich dafür halten) Chicas in der neuesten Schuhmode und mit kurzen Röckchen die Hafenmeile rauf und runter. Nachdem wir uns in einem örtlichen Lokal noch einen 2. Drink gegönnt haben, geht das Bühnenprogramm los. Eine portugiesische Sängerin sorgt für die Stimmung und mehr und mehr Menschen finden sich ein. Auch wir tanzen ausgelassen zu den Klängen, bis es Zeit für die Heimfahrt wird.
Sonntag, den 10.7. wollen wir faul am „Strand“ verbringen. In Calheta (Süd-West-Madeira) soll es einen künstlich aufgeschütteten Strand (Marokko-Import) geben, der gleich neben der Marina ist. Somit schlagen wir gleich 2 Fliegen mit einer Klappe. In gut einer Stunde sind wir über die Schnellstraße auch schon da. Wie immer gibt es erst mal einen leckeren Kaffee, nach dem wir mittlerweile süchtig sind. Dann stürzen wir uns in das Strandgetümmel, da an einem Sonntag selbstverständlich auch viele Einheimische und Jugendliche dieselbe Idee hatten. Wir finden auf dem gutbesuchten Strand eine relativ ruhige Stelle und machen es uns unter einem (Leih-)Sonnenschirm auf den (Leih-) Strandliegen bequem. Das Wasser ist angenehm temperiert und die Badebucht durch hohe Molen vor der starken Atlantikdünung ausreichend geschützt. So machen andere Leute also Urlaub, denken wir. Auch schön ;-)
Trotz Schatten ist die Sonne recht stark und wir sind nach 4 Stunden am Strand genügend durchgegrillt. Die Rückfahrt wollen wir zum Teil an der alten Küstenstraße absolvieren. Aber auch hier geht es zum Teil sehr steil und eng bergauf- und ab. Wir biegen ab Ponto do Sol also wieder auf die Schnellstraße ein. Mittlerweile haben wir auch die Klimaanlage im Auto gefunden… herrlich!
Abends sind wir eingeladen an Bord der Sargamatha, auf dem uns Jean Louis einen super hausgemachten Spezial-„Planters Punch“ versprochen hat. Damit hat er nicht zu viel versprochen und wir plauschen noch 2 Stunden mit ihm. Heute Abend ist aber auch das EM-Endspiel zwischen Frankreich und Portugal. Francois kann sich dem nicht entziehen und geht Fussball-gucken. Wir müssen sowieso zeitig ins Bett, da wir nur morgen ein Wetterfenster für unsere Überfahrt zu den Azoren haben.
Überfahrt von Madeira zu den Azoren
Am Montag, den 11.7. wird vorgekocht, noch mal etwas saubergemacht und hauptsächlich: gewartet. Wir warten nämlich auf unsere wieder aufgefüllte Gasflasche, die laut Aussage der Resort-Mitarbeiterin heute Mittag um 13 Uhr eintreffen sollte. Tja, wer das glaubt, ist naiv. Wir nämlich! Um 13 Uhr bekommen wir als Zielzeit 14.30 Uhr angesagt. Um 14.30 Uhr gehen wir dann schon reichlich genervt zum Hafenbüro, nur um zu hören, dass es wohl erst 18 Uhr wird. Da hat die gute Frau aber nicht mit uns gerechnet: wir können echt böse werden und die Arme bekommt die volle Ladung Frust über die diversen Ausreden auch ihrer Kollegen zur immer wieder verzögerten Eintreffzeit zu spüren. Sie telefoniert und telefoniert und welch‘ Wunder: um 16 Uhr soll die olle Gasbuddel denn final eintreffen. OKAY… wir machen einen kurzen Anti-Frust Spaziergang, weil unsere Auslaufzeit sich immer mehr nach hinten verschiebt (und wir wissen, dass es ab Dienstag bis Freitag mit bis zu 6 Windstärken hier wehen soll). Der Kap-Effekt hier auf Madeira ist enorm, wie uns auch Jean Louis bei Rundung des Ostkaps bestätigt. Schlussendlich nutzen wir dann die Zeit noch für eine Dusche und setzen uns direkt in ihr Büro, um unsere Ernsthaftigkeit bzgl. der heutigen Abreise zu demonstrieren. Und tatsächlich: um 16.10 Uhr kommt der Angestellte mit dem Auto und unserer Gasflasche im Kofferraum. Schnell wird die Rechnung ausgestellt und zur Ehrenrettung der Marina muss gesagt werden, dass uns die Liegegebühr für eine Nacht erlassen wird. Auch die Gebühr für das Auffüllen der Gasflaschen hält sich mit 17 Euro echt in Grenzen. Erleichtert zischen wir nun ab zum Schiff, Manfred baut die Gasflasche schnell wieder in die Kiste in der Achterpiek ein und wir werden von Francois und Jean Louis beim Ablegen (mittlerweile wieder sehr böig hier im Hafen) unterstützt.
Wie zuvor beim Autofahren beobachtet, weht es um das Ostkap noch gehörig weiter bis zur Höhe des Flughafens. Wir machen nur unter Genua (sprich Yankee) 6-7 kn Fahrt, bis dann ziemlich plötzlich der Wind aufhört. In aller Ruhe motoren wir an der traumhaft schönen Südküste von Madeira entlang. Es gibt Spaghetti mit Tomatensauce und dann geht Manfred schon mal in die Koje. Ich habe eine der schönsten Abendfahrten der ganzen Reise ganz für mich alleine. Aber alles hat seinen Preis, wie ich oft behaupte. Mit dem Dunkelwerden passieren wir auch das westlichste, hohe Kap mit dem Leuchtturm Ponto do Pago. Naiv wie ich bin, denke ich, dass der Wind hier zumindest so nach und nach wieder einsetzen wird. Zu kurz gedacht! Recht unvermittelt motore ich durch eine steile Welle. Und wenig später geht der Windmesser von 3 kn auf 29, 30, 31, 32 kn hoch! Kreisch: „Manni, du musst hochkommen, wir müssen was machen!“ Mit moralischer Unterstützung aus dem Niedergang rolle ich schnell die Fock aus und der Motor wird ausgestellt. Nachdem Manfred sich dann auch in seine Klamotten geschmissen hat, setzt er noch das Backstag. So ein Start gleich in der ersten Nacht macht einen ganz schön fertig: der Körper hat sich noch nicht an den Seegang gewöhnt, das Schiff macht heftigste Bewegungen, das Deck und das Cockpit werden von Salzwasser eingedeckt und überhaupt: was für eine Schreck in der Abendstunde….
So verbringe ich diese 1. Nacht mal wieder schlaflos bis zu meiner Morgenwache. Auch Manfred ist etwas blass um die Nase, kann aber gut schlafen. Unser Wach- Rhythmus ist noch nicht eingespielt, aber schon am Dienstag, den 12.7. lässt sich der Wind auf 15 – 20 kn „herunter diskutieren“.
Ein kleiner Schreck noch an Tag drei, als wir nach einer Wolke totale Flaute haben und diese zum Batterieladen nutzen wollen: der Motor geht nach wenigen Sekunden wieder aus! Nach Entlüften läuft er wieder und die Fehlersuche kann beginnen. Es stellt sich heraus, dass eine Einspritzleitung an der Pumpe nicht richtig fest ist und Diesel tropft – wo Diesel raus kann, kann im Stillstand auch Luft wieder rein…an die Überwurfmutter ist zwar schwer ranzukommen, aber irgendwie bekommen wir sie wieder festgezogen und es kann entspannt weiter gehen. Damit haben sich auch die Fragen mit erledigt, warum der Motor im Standgas niedriger drehte und woher der Diesel in der Bilge kam…
Endlich haben wir aber das Wetter, von dem wir schon seit der Biskaya Überquerung träumten: Nachts blinkern uns die Sterne an, der Halbmond glitzert auf dem Wasser, es bleibt ziemlich warm und die Welle wird endlich auch mal vernünftig. Es folgen 2 Tage herrlichstes und ruhiges Segeln auf tiefblauem Wasser.
Sogar Delfine besuchen uns, was ich als gutes Omen werte. Unser Wasservorrat ermöglicht uns eine gelegentliche Dusche auf dem Achtercockpit, der Kühlschrank liefert kalte Getränke und wir träumen und lesen so vor uns hin. Wie sagten schon die Blues Brothers: „Es ist dunkel, der Tank ist voll, wir tragen Sonnenbrillen….
All’s well auf Auriga
Wieder auf See
Santa Maria / Azoren: wir sind da!
Freitag, 15.7.2016: Ankunft in Vila do Porto auf Santa Maria/Azoren
Die Nacht vor der Ankunft auf Santa Maria verläuft ruhig. Ich kann während meiner Freiwache überhaupt nicht schlafen und so leiste ich Manfred ab 3 Uhr morgens Gesellschaft im Cockpit. Nächtliche Anfahrten zu Häfen sind immer spannend, egal, wie einfach sie in der Seekarte aussehen, wie klar die Sicht ist und wie gut man sich auf die Kennungen der Leuchtfeuer vorbereitet hat. So bleibt man auch ohne Kaffee wach. Die Anfahrt ist im weißen Bereich des Sektorenfeuers wirklich einfach, wäre da bloß nicht der heftige Regenschauer, der uns auf den letzten 10 Minuten noch die Ölzeugjacke überziehen lässt. Wir kommen um 6 Uhr in einer freien Box fest, gönnen uns das obligatorische Anlegerbier und dann geht’s aber in die Achterkoje… was für ein Vergnügen. Dies währt bis ungefähr 10 Uhr, wo uns der Hafenmeister aus der Koje klopft. Dank Manfreds Verhandlungsgeschick müssen wir nicht sofort los, sondern dürfen bis 12 Uhr die Anmeldeformalitäten vornehmen: Frühstück gerettet sozusagen. Nach diesem „Ritual“ bricht das Aktivitätsgen bei uns aus: ich fülle die Waschmaschine, Manfred kümmert sich um die Maschine und wir beziehen die Betten neu. Nachdem der größte Anfall in der feuchtwarmen Luft vorbei ist, nehmen wir die Rucksäcke und laufen zum Ortschaft mit dem gleichlautenden Namen wie die Marina („Vila do Porto“) hoch. Das Dorf wurde extra oben auf der Steilküste und in länglicher Form angelegt, weil in der rund 700 jährigen Insel- und Besiedlungsgeschichte auch hier viele Piraten und Freibeuter die Inselbewohner nicht nur in Angst und Schrecken, sondern tatsächlich umgebracht und als Sklaven verschleppt hatten. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei, dafür dürfen wir die steilen Straßen mit kleinen, weißgetünchten Häuschen zu beiden Seiten hochlaufen. In der Markthalle und in 2 Supermärkten können wir unseren Hunger auf Frischwaren stillen. Gut bepackt geht es zurück.
Da wir für den heutigen Tag fleißig genug waren, wollen wir uns ein Essen im hiesigen Yachtclub-„Restaurant“ gönnen. Wir nehmen sogar zum ersten Mal einen Glückstädter Stander mit, weil einige wenige andere Vereinsflaggen schon zur Deko da hängen. Allerdings nehmen wir diesen nach Abschluss des Essens auch so wieder mit zurück. Es verhält sich recht witzig mit der Menükarte: fast die Hälfte der Speisen sind gerade aus, wie sich im Laufe der Vorspeisen- und Hauptgerichtsuche herausstellt. Und das sogar für das angeblich exquisite Thunfischsteak mit Spezial-Marinade, welches uns zuvor hoch angepriesen wurde. Zu guter Letzt haben wir aber genügend zu essen bekommen und gehen gut angeheitert zurück an Bord.
Samstag, 16..7.2016
Lange, lange währt das Ausschlafen. Und belohnt wird es durch ein opulentes Frühstück im Cockpit unter dem Sonnenzelt. Ja richtig liebe Freunde der Seefahrt, hier haben wir endlich die Notwendigkeit, das von Manfred maßgeschneiderte Sonnensegel (hilft auch gut gegen gelegentliche Regenschauer – wie so typisch für die Azoren) aufzubauen. Das ist eine echte Raumerweiterung. Hier ist es wirklich warm und wir genießen neuerdings eben die Schattenseiten des Reisens ;-)
Entgegen unserer ursprünglichen Planung für den heutigen Tag, bleiben wir einfach im Hafen und puzzeln vor uns hin. Manfred hat die Prismen neu eingedichtet, Teakfugen im Cockpit neu vergossen sowie die Schalter für den Bugstrahler und die Ankerwinde gewechselt (das letztere war schon länger bekannt und wir hatten die passenden Schalter vorab mitgenommen). Alles wieder chico auf diesem Dampfer sozusagen. Ich laufe wieder 4-6 Mal zur Waschmaschine hoch, besorge Wanderkarten und Busfahrpläne für diese Insel und gehe im Hafen baden, weil ich im Cockpit einfach mal unerwünscht bin. Wir kommen mit dem walischen Nachbarliegern Dennis und Sarah ins Gespräch und werden die beiden evtl. heute Abend auf dem Blues-Festival in Anjus wieder treffen. Ja, hier geht kulturell derzeit die Post ab, Mietautos sind alle und ob wir noch ein Taxi kriegen, ist fraglich. Dabei muss man wissen, dass alle Feiern hier in Portugal und auf den Inseln tatsächlich erst ab 22 Uhr frühestens beginnen. Das Festival muss also richtig gut sein, um unsere müden Nasen durch zwei tanzende Ohren aufrecht zu halten.
Uns gefällt es hier richtig gut und wir werden uns die Insel in den nächsten Tagen weiter „erobern“.
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