War ja klar bei diesem regnerischen Sommer: einmal rund Skagen wäre nur mit viel Wind, Regen, Welle und möglicherweise auch Kreuzen (iiih) möglich gewesen. Auf Kampfsegeln haben wir aber beide
keine Lust, hatten wir schon genug und für 3 Wochen Urlaub muss das nicht sein. Also ab in die Ostsee.
Wie immer lässt uns die Schleuse Kiel über eine Stunde warten - die Schleusentore öffnen sich, es fährt ein Dampfer raus und dann schließen sich die Tore ohne ein einziges Schiff aufzunehmen...
uns fehlt denn manches Mal das Verständnis.
Nun denn, ab Laboe haben wir schönen Ostwind und hoch ran geht es noch am selben Nachmittag weiter nach Bagenkop. Hier versuchen wir gar nicht erst, im Hafen einen Boxenliegeplatz zu bekommen.
Die Bucht nördlich vom Hafen hat besten Ankergrund Wir lassen das Eisen auf 4 m Wassertiefe fallen und stecken 30 m Kette. Fix noch ins Wasser gehüpft bevor wir im Hafen unserem Ankunftsritual in
Dänemark frönen möchten: Hotdog mit Pommes und Jolly Cola. Aber daraus wird nichts: der Kiosk hat dichtgemacht und im benachbarten Restaurant gibt es (natürlich) keine Hot dogs.
Okay, wir sind ja flexibel: im Kobmands Supermarkt gibt es die original roten Würstchen und zumindest noch Burgerbuns. Machen wir uns eben unseren Ankunftshotdog selber an Bord. (Nie wieder rote
Würstchen!).
Am Sonntag geht es (ohne Wecker und freiwillig) um 7.30 Uhr ankerauf und wir runden die Südspitze von Langeland. Es ist schöner Südostwind angesagt, der zunächst auch einsetzt. Und dann
plötzlich: Flaute! Aber sowas von ... wir gucken verdutzt in die Runde und fügen uns unserem Motorschicksal. Witzigerweise stellt sich 1 Stunde später der Wind mit 4-5 Beaufort wieder an und
wir schaffen es sogar noch - mit Ausbaummanöver hinter der großen Beltbrücke- , schon um 16 Uhr in Kerteminde an der Pier der Flusszufahrt anzubinden. So darf der Urlaub gerne weiter gehen!
Kurz mal ins Wasser hüpfen, duschen und nach unserem Abendessen an Bord muss unbedingt noch ein Eis daher: in Kerteminde gibt es das legendäre Vaffel-Huset mit gigantisch leckerem Eis in frisch
hergestellten Eiswaffeltüten. Urlaub: klappt!
Montag, 22.7.: Der Regen prasselt aufs Deck und wir liegen gemütlich in der Koje. Der Wetterbericht hatte es so geplant. Nach dem Frühstück mit dänischen Brötchen bummeln wir durch die Stadt. Im Marine Shop erstehen wir neue Leinen für unsere Fender. Kerteminde hat (noch) einige schöne Boutiquen und ich muss mich natürlich auf den neuesten Stand der dänischen Mode bringen. Und wie soll's anders sein: ich werde auch Opfer derselbigen: Manni und die Verkäuferin "überzeugen" mich von einer schönen Hosen/Blusen-Kombi. Diese Anstrengung wird mit einem Kaffee im Heimatmuseum belohnt. Für 60DKR gibt es hier "Kaffee satt".
Am Nachmittag klart der Himmel schon wieder auf und wir nutzen das windig-sonnige Wetter, um die rausgerissene Liekleine vom Yankee wieder anzunähen. Dabei bemerke ich, dass 2 von 3 Gurtbändern am Hals des Yankees ebenfalls fast durchgescheuert sind... mit dem Speedy-Stitcher schaffen wir es, die 6 Lagen inkl. Band behelfsmäßig festzunähen. Endlich hat dieses kleine Utensil, welches wir auf irgendeiner Messe mal gekauft hatten, seine Premiere.
Kerteminde hat uns wieder gut gefallen. Aber wir eröffnen demnächst den Wettbewerb: Welche Stadt hat das hässlichste Rathaus? Bislang lag unsere Heimatstadt Elmshorn ganz weit vorn, wird aber von dem Rathaus in Kerteminde locker überholt!
Samsö wir kommen!
Mit Südwind und unter ausgebaumten Yankee geht es bei spektakulärem Wolken-Sonne-Regenschauerhimmel nach Norden. Ziel ist die Ankerbucht bei Langör auf Samsö sein - die stand schon lange auf unserer Bucket-Liste.
Wir brauchen 2 Versuche, dann hält der Anker. Ein durchziehender Regenschauer wird mit einer ausgiebigen Nachmittagsstunde ausgelegen. Gegen Abend haben wir herrlich sonniges Wetter mit tollem Rundum-Panorama. Wir springen sogar noch ins Wasser.
Und gegen 19 Uhr kommt ein uns sehr bekanntes Schiff um die Ecke motort: Thor mit Maren und Jörn. Die sind heute mit dem wechselhaften Wettermix 60 sm hierher motort - wir freuen uns sehr. Später besuchen wir die Beiden noch im Hafen.
Am Mittwoch Morgen wird Daisy segelklar gemacht. Allerdings frischt der Wind ordentlich auf und wir beide machen jeweils nur eine kurze Tour. Manni sucht die Durchfahrt zur Westseite von Samsö, von der in Wikingerzeiten die Rede war. Leider ohne Erfolg!
Am Nachmittag geht es per Daisy unter Motor an den schönen Oststrand und wir laufen ein wenig. Auf dem Rückweg wollen wir eine Abkürzung über das Noor nehmen. Es endet schlussendlich damit, dass Manni mit seinen langen Beinen den doch recht tiefen Durchstich zur Bucht durchquert und mich mit Daisy abholen muss. Das sind die Abenteuer des kleinen Mannes :-)
Ringsum finden sich übrigens immer mehr Yachten ein, die ihren Anker teilweise recht nahe an Auriga legen. Wir (ich) haben wenig Vertrauen in die Fähigkeiten dieser Ankerlieger und bin froh, als zumindest eine deutsche Yacht mit 2 älteren Herren, die ziemlich viel rumhantieren und sich anschreien, in einer anderen Ecke der Bucht ankern.
Abends fahren wir in den kleinen schnuckeligen Hafen von Langör und grillen gemeinsam mit Maren und Jörn. Urlaub: löppt!
Aahus ist unsere Regentag-Alternative
Zum Wochenende ist schon wieder Schietwetter angesagt. Wir segeln hoch am Wind um die Nordspitze von Samsö in die Aahus Bucht und in den Yachthafen mitten in der modern anmutenden Hafencity.
Zunächst beglückwünschen wir uns über einen freien Boxenliegeplatz, der grün gekennzeichnet ist. Am Abend stellte sich raus, dass der Hafenmeister vergessen hatte, diesen auf Rot zu stellen. Der
Liegeplatzbesitzer ist jedoch so galant und lässt uns eine Nacht dort liegen.
Aber noch ist es früher Nachmittag, die Sonne scheint bei schwülwarmen Temperaturen. Wir schauen uns Aahus und das berühmte Latinerquartier an. Viele Studenten und Touristen bevölkern die
schicken Cafés, Straßen und Plätze. Ich esse das weltbeste Mandel-Croissant während Manni die Aus- und Einblicke ringsum genießt.
Wiking Festival wird vom Museumsbesuch getoppt
Ich hatte schon Tage vorher rausgefunden, dass an diesem Wochenende eine halbe Busstunde südlich von Aahus ein Wikinger-Festival stattfindet. Gleich bei dem großen Moesgard Museum, von dem wir
noch nie gehört hatten.
Manni schafft es, eine App für die Öffi's hier in der Aahus Region runterzuladen und uns damit auch online 2 Tickets zu kaufen. Und nachdem wir Auriga an die Pier zwischen 2 Boxengassen verholt
haben, lassen wir uns bei Regenwetter zum Moesgard Museum kutschieren. Dieses Museum ist gigantisch:
1. Die Architektur des Gebäudes
2. Stein-, Bronze-, Eisenzeit, Wikinger, frühes Mittelalter: es ist mehr ein Erlebnisort, wo Erwachsene wie Kinder vieles ausprobieren und somit nachvollziehbar erfahren.
Einzig die zunehmende Besucherenge - alle Touristen hatten die selber Schlechtwetteridee - war etwas anstrengend. Später am Nachmittag ging es einen absolut spannenden 2km (Wald-)Weg runter zur Küste, wo auf regennassen Hügeln die "Wikinger" mit ihren vielfältigen Handwerken ihre Zelte aufgebaut hatten. Aber bei trübem Himmel und matschigen Wegen war es nicht nur für die Aussteller ein gemindertes Vergnügen. Eigentlich war der Weg das highlight!
Ebeltoft vermissen wir schon lange
Am Samstag, 27.7. ist das Dreckwetter schon wieder vorbei. Wir treiben unter Segeln nach Ebeltoft und finden im Nordhafen einen Liegeplatz mit Heckmooring. In der gut bevölkerten Gogade von
Ebeltoft lassen wir uns ein Eis schmecken, besichtigen den historischen Färberhof und staunen über die restaurierte Malt Fabrik, die nun Kunst, Kultur und kleine Restaurants beherbergt. Es hat
sich einiges getan seit unserem letzten Besuch vor 10 (?) Jahren.
Auch unsere Segelfreunde mit Jörn und Maren, Maike und Volker sind hier. Wir besuchen die 4 auf ihren Schiffen in der Yacht-Marina südlich von uns. Abends gehen wir noch auf ein Bierchen in eine
nette Kneipe, wo uns ein älterer Herr auf Gitarre das deutsche Lied "Sag mir wo die Blumen sind..." vorspielt. Später stellt sich raus, dass er auch Nachtwächter hier in Ebeltoft ist und wir
erfahren, dass es sogar eine Nachtwächter-Zunft gibt, die er seit Jahren auch in Deutschland besucht.
Am Sonntag frischt der Wind wieder ordentlich auf. Wir machen eine etwas anstrengende Radtour zum Stubbe Sö, einem unter Naturschutz stehenden Binnensee, und dann zurück über einen stillgelegten
Bahndamm namens Gravlestien. Herrliche Landschaft hier auf der Halbinsel!
Abends nehmen wir an der Nachtwächter-Tour teil, wo uns Thomas, der tolle Sänger vom Vorabend, kurz zuwinkt.
Das Wetter soll im übrigen wechselhaft bleiben. Schon die ganze 1. Urlaubswoche treibt uns der Gedanke um, vielleicht doch noch Seeland zu umrunden. Aber die langen Tagestörns schrecken uns irgendwie ab. Wir haben sicher auch aufgrund unserer Langfahrterlebnisse keine Motivation mehr, abends in einem Hafen anzukommen, um gleich am nächsten Morgen wieder weiter zu segeln. Also bleiben wir in diesem Seegebiet und legen am Montag morgen um 10.30 Uhr mit dem Ziel Tunö ab. Das Abbinden von der weit entfernten Mooringtonne war noch eine kleine Herausforderung: der Palstek hatte sich ziemlich fest gezogen und eine schwedische Yacht nutzte die günstige Gelegenheit, uns dabei in die Quere zu kommen. Generell haben wir den Eindruck, dass Umsicht und Rücksichtnahme unter den Yachties stark am Schwinden ist.
Ankervergnügen vor Tunö
Die Sonne lacht und wir mit ihr, als wir in der noch freien "Reede" nördlich vom Tunö-Hafen einen schönen Ankerplatz finden. Manni taucht den Rumpf ab und schubbert dabei auch gleich den Glibberkram etwas ab. Später bekommen wir von Maren Besuch, die mit Thor schon seit Sonntag mit frischem Wind auf Tunö angekommen sind. Sie ist einfach schwimmenderweise vom Strand aus los. Jörn wird dann von Manni per Daisy-Express abgeholt und wir haben mal wieder ein Plauderstündchen im Cockpit.
Abends revanchieren wir uns mit einem Besuch im Hafen, wo vier vier der Tradition folgend, gemütlich grillen.
Heute wandern wir einmal rund um Tunö - eine von Manni's ersten Wander-Herausforderungen, als wir frisch zusammen waren. Heute macht er so etwas freiwillig und gerne!
Zur Belohnung gibt es in einem kleinen Kunstcafe Kaffee und Kuchen, bevor wir mit Daisy zurück zu Auriga rudern. Der restliche Nachmittag sieht uns schnorcheln und faulenzen.
Neues Eiland: Endelave
Zeitig um 8 Uhr geht es ankerauf. Wenig später können wir die 13 sm (sic!) mit NW 3 gemütlich nach Endelave segeln. Schon um 10.30 Uhr kommen wir in der kleinen Marina an und: haben die große Liegeplatz-Auswahl! Nur eine Stunde später wäre es schon zu spät gewesen... es ist halt Hauptsaison! Auch unsere 4 Freunde treffen gegen Mittag ein - für 10m Schiffe gibt es noch genügend Auswahl. Weitere Glückstädter, Jörg und Claudia, mit ihrer "Ida" sind ebenfalls hier und nach einem kleinen Plausch machen wir uns zu Fuß auf Erkundungstour. An herrlich blühenden Feldern (Senfsaat, Hanf???), kleinen Wäldchen vorbei und zum Teil auf recht staubigen Feldwegen landen wir an der Südküste. Ein Wasser, so klar wir auf Anholt, lockt zum Baden (es geht auch mal ohne Badeanzug ;-)). Abends werfen wir den Grill an und unsere Glückstädter Restbande kommt später ebenfalls dazu.
Bei dem tollen Liegeplatz ist es obligatorisch, noch eine 2. Nacht hier zu bleiben, zumal das Wetter in den nächsten Tagen wieder umschlagen soll. Wo ist man bei Sommerwetter besser aufgehoben, als auf einer schnuckeligen dänischen Insel?
Heute nehmen wir die Klappräder und radeln erneut zum Südstrand. Dieses Mal sind wir kleidungstechnisch korrekt ausgestattet und wir genießen das tolle Wasser und sonnen uns am Kieselstrand.
Der Rückweg durch den kleinen Belt
Na, noch nicht ganz. Wir waren noch nie in Julsminde. So zockeln bei noch bewölktem Himmel am Flach östlich der Hafenzufahrt von Endelave entlang, bevor wir nach Westen abbiegen können.
Auch in Julsminde ermöglicht das zeitige Ankommen die freie Boxenauswahl. Der Hafen ist von Land- und Camping-Touristen gut besucht, zumal es einen tollen Krebsfang-Steg für die Kinder gibt. Wir schnuppern ein wenig in den maritimen Geschäften rum und finden für Manni ein Geburtstagsgeschenk. Die Gogade in der Innenstadt hingegen ist ziemlich leer, einen Bäcker finden wir hier nicht. Also kaufen wir im Rema Supermarkt ein, um für die nächsten Tage wieder frisch proviantiert zu sein.
Und endlich gehen wir zu sechst auch mal essen. Na klar, sind die 4 Segelfreunde aus Glückstadt ebenfalls gegen Mittag eingetroffen und wir nutzen die nahegelegene Pizzeria für den kleinen Urlaubsluxus. Befremdlich war jedoch, dass wir gleich nach Aufgabe unserer Bestellungen bezahlen sollten. Hier sind die Läden auf schnellen Durchsatz getrimmt. Maike und Maren hatten zudem Pech mit ihrer Pizza, sie war von unten ziemlich verbrannt. Schade auch, der Laden sieht uns eben nicht wieder.
Maike und Volker laden noch auf einen Schlummertrunk an Bord ein, nachdem wir das kurze Trompetenspiel zur Flaggeneinholung des Dannebro beklatscht haben. Häufig wird im Sommer das Einholen der Flagge so in dänischen Marinas zelebriert.
Am Samstag, 3.8.2024 geht es nun wirklich in den kleinen Belt. Leider verlässt uns der Wind und wir kommen unter Motor in der (für uns neuen) Ost-Marina von Middelfart fest. Zum Trost sichten wir viele Schweinswale.
An diesem Wochenende findet ein Jazz-Festival statt, wir sind jedoch froh, nicht direkt im Rummel rund um den Stadthafen einbezogen zu werden. Auch in Middelfart hat sich einiges getan... so gibt es statt der vielen guten Bäcker etliche Lounges, Vinotheken und Tages-Kneipen. Wir haben für unsere Suche nach Kaffee und Kuchen trotzdem das Glück, im "Café Inga" als abgetrennter Salon im Heimatmuseum selbstgebackenen Kuchen und Kaffee in altertümlich gemütlicher Atmosphäre genießen zu können.
Abends zieht das angekündigte Gewitter auf und wir verbringen den Abend lesend unter Deck.
Und mit lautem Donnerknall sowie entsprechenden Blitzen werden wir an diesem Morgen geweckt. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns nun endgültig von den 4 Glückstädter Freunden, weil es uns nach Faborg zieht. Die 4 werden durch den Alsen-Sund gen Süden segeln.
Der Himmel ist den ganzen Tag lag zum Teil recht bedrohlich, aber sämtliche Regenschauer- und Böen bleiben hinter uns. Erst nachdem wir Aerosund passiert haben, ist die Front durch, der Wind dreht ordentlich auf und wir kommen erst um 18.30 Uhr längseits in Faborg fest.
Schnell Hafengebühr bezahlt und geduscht, machen wir uns durch die hübsche Innenstadt auf zu einem Burgerladen. Das Essen war erstaunlich lecker, auch wenn das nix für jeden Tag ist.
Noch etwas dänische Südsee genießen
Heute steht Marstal als Ziel im Reiseprogramm. Wie so häufig stehen wir zeitig auf und können zumindest noch 2 Stunden bis zum gewundenen und stark frequentierten Fahrwasser segeln. Hier machen wir aber lieber die Maschine an, es herrscht reger Schiffsverkehr. Wieder haben wir das Glück, um die Mittagszeit eine gute Auswahl an freien Liegeplätzen zu haben.
Wir lieben diesen geschichtsträchtigen Ort. Gutgelaunt bummeln wir erneut bei Sonnenschein zum Supermarkt, treffen unterwegs Per-Olaf und seine Frau vom befreundeten Segelverein Brunsbüttel und gehen anschließend sogar noch einmal baden.
Wetterbedingt (es kommt Südwestwind...) segeln wir heute nach Eckernförde. Auch hier waren wir zuletzt im Corona-Frühjahr 2021 und müssen unser damaliges Corona-Test-Trauma endgültig bewältigen. Wir kommen am frühen Nachmittag bei schwülen 30° an und finden im Marine Shop sogar einen Mooring-Haken sowie ein Schnappschäkel für den Bootshaken, um zukünftig die Leine auch an Ringen festzubekommen, ohne an Land springen zu müssen.
In der Fuzo gibt es lecker Eis und für Ute noch ein Urlaubs-Schnäppchen im Skandi-Laden.
Den letzten echten Urlaubstag wollen wir vor Anker verbringen. Leider nur unter Motor geht es 15 sm nach Schilksee, wo wir nach mehrmaligem Versuch, den Anker im steinigen Grund festzubekommen, unseren Nachmittag verbringen. Daisy wird ein letztes Mal aus Segeljolle aufgetakelt und wir umkreisen bei äußerst schwachem Wind unser großes Schwimmdomizil Auriga. Abends zieht erneut ein Gewitter auf und weg - zum Glück relativ harmlos.
Nordostseekanal: eine Hassliebe
Okay, gäbe es diesen ca. 45 sm langen Kanal nicht, wären wir kaum auf der Ostsee unterwegs. Aber dieses stundenlange und sinnlos erscheinende Warten vor der Schleusenkammer, bis diese sich gnädigerweise auch für uns "Sportbootfahrer" öffnet, raubt mir jedes Mal den letzten Nerv. So auch dieses Mal: gute 1,5 Stunden dauert es, bis wir einschleusen dürfen.
Wir fahren bis Rendsburg, um hier aufzutanken, da wir ja dieses Jahr nicht nach Helgoland gekommen sind und es auch nicht mehr schaffen. Die nette Hafenmeisterin hat zwar gerade Mittagspause, aber nach der Ansage der geplanten Dieselbunkermenge (nicht nur für uns, auch einige Holländer wollen tanken) beendet sie diese etwas früher und wir füllen unseren Tank. So kommen wir noch rechtzeitig abends um 18 Uhr im Gieselau Kanal an und... treffen Maike und Volker.
Heute laden wir mal zu einem kleinen Abschiedsgetränk ein und gehen zeitig zu Bett.
Bei angesagtem Schietwetter - Nieselregen aus Südwest - von Vorne also - schaffen wir es bis Mittags zur Brunsbütteler Schleuse. Hier dauert es nicht lange und wir dürfen reinfahren. Ein letztes Abenteuer ergibt sich dadurch, dass der ebenfalls mitschleusende Frachter seinen Propeller laufen lässt und wir im Schraubenwasser beinahe seine Außenhaut touchieren. Eine kleine Schramme vom Schwimmsteg ziehen wir uns aber in die Unterwasser-Schifffarbe.
Mittlerweile hat es ordentlich aufgebrist: mit 5-6 Windstärken segeln wir erst mit Yankee und Fock, später nur noch unter Fock die Elbe hoch. Ein richtig dicker Wolkenbruch erwischt uns kurz vor der Störmündung - Sicht ca. 30 m. Und zu unserem weiteren Heimkehrglück macht die Glückstädter Schleuse nicht auf. Obwohl die Anschlagtafel eine Öffnungszeit für den Nachmittag verspricht, bleibt diese geschlossen. Kein Tuten, kein Funken oder Telefonieren erreicht den Schleusenwärter: er ist einfach nicht da.
Notgedrungen verholen Auriga vom Rigmor-Schlengel zum Warteschlengel im Außenhafen, holen das Auto und schleusen Auriga erst am nächsten Tag auf ihren Dauerliegeplatz ein.
Das Urlaubsende ist somit nicht soooo schön gewesen und die weiteren Aussichten sind es ebenfalls nicht. Dieses Jahr muss unser Mast gelegt und teilweise gesandstrahlt werden, da er nach gut 12 Jahren und etlichen 1000 Seemeilen an vielen Stellen blüht. Grund ist, dass der Mast weiß lackiert ist und unter dem Lack das Aluminium aufblüht. Somit sind die nächsten Wochenenden (bei herrlichstem Spätsommerwetter) mit Ausräumen des Schiffes und der Demontage von unzähligen Teilen am Mast verplant. Um so mehr freuen wir uns die kommende Segelsaison, die wir gedenken, durchgängig an der Ostsee zu verbringen. Wir haben uns einen Liegeplatz in der Marina Wendorf gesichert, damit wir nicht mehr von den Schleusenöffnungen bzw. -absagen beeinträchtigt werden.
In diesem Urlaub sind wir ganze 140 sm motort und 243 sm gesegelt... es war eine herrlich entspannte und segelfaule Zeit :-)
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