In Pobra do Caraminal (Ria de Arousa) lernen wir Kay und Annette mit ihrem Lagoon-Segelkatamaran „Tuuli“ kennen. Der Katamaran hatte im Winter auch einige Wochen in Glückstadt gelegen und auf die Lieferung eines neuen Mastes gewartet. Man kennt sich also vom „Sehen“. Hier liegen sie nun zufällig wieder und warten (erneut) auf wichtige Ersatzteile. Kurzentschlossen werden Gerd und Nanni wie auch Annette und Kay zu uns an Bord eingeladen und wir verbringen einen lustigen, Segler-Klönschnack Abend. Da die Tuuli genauso wie die Sunrise zügiger nach Süden will, verabschieden wir uns vorerst voneinander. Wir wollen die 3 Tage angekündigten Sonnenschein hier in den Ria’s vor Anker genießen. Und genauso machen wir das: erst vor Bueu auf 7,5 m Tiefe mit absolut klarer Sicht auf den Meeresgrund und einem Panoramablick in die gesamte Pondevedra, am nächsten Tag in derselben Ria tief im Landesinneren vor Combarro und final in der nächsten Ria von Vigo. Die Wasser seite von Combarro stellen sich als originales Fischereiviertel - aus der Zeit um 1900, aber aufwendig saniert - heraus. Ein touristisch stark besuchtes Highlight (Man vergleiche das Fischereiviertel mit dem Holm in Schleswig!). Vor Anker bei Combarro nutzen wir die Siesta-Zeit (in Spanien von 14 bis 17 Uhr), um mal wieder den Propeller von Pocken und das U-Schiff von Glibber zu befreien.
Wir genießen es, endlich wieder zu baden und mit Daisy einige Runden um Auriga zu segeln. So hatten wir uns das eigentlich die ganze Zeit in den Ria’s vorgestellt. Gerade, als wir uns an Sonnenschein und Temperaturen um 25° gewöhnt haben, kommt der Ex-Hurrikan Danielle mit viel Regen zur Westküste Portugals gezogen. Zu blöd, hatten wir Auriga doch gerade gut gelüftet, liegen wir schon wieder im kleinen Hafen Cangas (direkt gegenüber von Vigo) und versuchen mit allen Mitteln, die hohe Luftfeuchtigkeit zu besiegen. Dabei ist es mit rund 2o° schwülwarm und unser Besuch von Vigo (per Fähre) ist schweißtreibend.
Ankerglück in den Ria's
Kleine Lästerei am Rande: Der Monte Castro, eine Festungsruine aus der Eisenzeit oberhalb der Altstadt von Vigo, ist selbst für uns mit ca. 149 m Höhenmeter zwar leicht anstrengend, aber gut zu meistern. Für die älteren und wirklich feisten AmerikanerInnen , die aus dem Kreuzfahrtschiff per Bus! den Berg hochgekarrt wurden, sind selbst wenige unregelmäßige Stufen zum „Miradoro“ eine echte Herausforderung. Wir sind ein wenig konsterniert und peinlich berührt – wie kann man mit 50+ soooo unkoordiniert und muskelbefreit leben?!
Nun sitzen wir erneut unter Deck, verlottern allmählich (Frühstück um 10 Uhr!) und machen es uns gemütlich – die Vorhersage ab Donnerstag ist dann endlich wieder mit dem hier typischen Nordwind und vieeel Sonnenschein ein Grund zur Freude.
Orca-Thematik:
Wir haben zum Glück immer noch keine Orcas gesehen und auch keine Angriffs-Meldungen gelesen, somit wird das Segeln auch weiter draußen vor der Küste wieder entspannter.
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Heiks (Dienstag, 13 September 2022 21:17)
Da reichen doch drei Tage Sonne, damit die Segeldemenz einsetzt und direkt das ganze schlechte Wetter davor vergessen ist. Schön zu sehen und zu lesen, dass es Euch gut geht - ab jetzt müssen wir dann von Euren Abenteuer zehren. Best wishes from the Fishes aus dem Winterlager.